1.Fragen zu verarbeitbaren Materialien

1.1 Können geschredderte PET Flaschen verarbeitet werden?

PETG ist ein Material, welches für den 3D Druck optimiert wurde. Aber PET und PETG sind völlig unterschiedlich. PET ist ein technisches Polymer, welches hohe Verarbeitungstemperaturen hat und insgesamt nicht einfach zu verarbeiten. PET gibt es als amorpher oder teilkristalliner Thermoplast. Beim Recycling ist oft ist nicht bekannt, um welches Material es sich wirklich handelt. Der Original Desktop Filament Extruder MK1 kann wenige PET-Sorten in Pellet-Form extrudieren. Aber die Verarbeitung von geschredderten PET Flaschen hat bisher noch nicht funktioniert. Wenn man PET-Flaschen schreddert, erhält man ein sehr „flockiges“ Mahlgut. Dieses Mahlgut rieselt nicht gut und rutscht einfach nicht durch einen Trichter. Außerdem hat das Mahlgut einen hohen Luftanteil, so dass die Geometrie der aktuellen Extruderschnecken ggf. nicht optimal ist. Das Einzige, was ich mir vorstellen kann, ist, die PET-Flaschen mit einem „Pullstruder“ in Filamentform zu bringen und dieses dann mit einem „Pelletizer“ zu Granulat zu verarbeiten. Das könnte besser durch einen Trichter gleiten. Aber das hat bisher noch niemand getestet. Desweiteren muss man wissen, dass der Extruder dann zwar das Material extrudiert aber die kalibrierung zu Filament wird mit MK1 aktuell wahrscheinlich nicht funktionieren, einfach weil PET sehr schnell wieder erstarrt, wenn es die Düse verlassen hat. Dadurch funktioniert die hier angewendete Kalibrierung durch das Eigengewicht so nicht. Dazu müsste man die Kalibrierung und die Anordnung des Extruders modifizieren. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass es schwierig ist von PET auf ein anderes Material zu wechseln. Dazu sind ggf. Reinigungsgranulate notwendig.


1.2 Können flexible Materialien verarbeitet werden?

Einige flexible Materialien wie TPE und TPU wurden erfolgreich getestet.


1.3 Können Faserverstärkte Materialien verarbeitet werden?

Der Extruder ist nicht für die Verarbeitung von faserverstärkten Materialien konzibiert. Ich habe es auch noch nicht getestet. Ich kann mir vorstellen, dass die Verarbeitung möglich sein kann aber die Kalibrierung zu Filament (wie oben bei der verarbeitung von PET) mit der aktuellen Anordnung der Kalibrierung nicht funktioniert, da das Material zu schnell nach dem verlassen der Düse erstarrt. Ach die rauhe Oberfläche des Filaments kann mit dem Filamentsensor ggf. Probleme machen. Der verschleiß an der Düse kann durch den Austausch zu einer Stahldüse vorgebeugt werden. Der Verschleiß an Extruderschnecke und Rohr muss getestet werden.

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