Wegen schlechter Teileverfügbarkeit durch die weltpolitischen Herausforderungen der letzten Jahre, hatte ich mich damals entschieden, das Getriebe des Extruders aus 3d gedruckten Teilen herzustellen. Version MK2.5 hatte zu Beginn ein 3d gedrucktes Getriebe mit geklebten Wellen. Leider war hier das Verwendete Material, die Kleberqualität und die Drucktoleranzen so schwer zu kontrollieren, dass die Verklebung manchmal nicht gehalten hat. Es folgte eine Überarbeitung. Dabei haben die Wellen Nuten für Passfedern erhalten. Diese Version ist auch in der Extruder-Version MK3 im Einsatz. Allerdings kam danach ein neues Problem auf. Ich habe viele Tests vor der Veröffentlichung absolviert, allerdings habe ich leider das größte Problem der Zykloidverzahnung unterschätzt. Für den dauerhaften Betrieb, müssen die Bauteile mit 0 Größen-Toleranz gefertigt sein. Wenn bei einem Getriebe dieser Art schon wenige hundertstel Millimeter Toleranz zwischen der Bauteilen bestehen, dann entstehen Reibungskräfte zwischen den Oberflächen. Dies führt in Abhängigkeit der verwendeten Materialien und vor allem in Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit früher oder später zu Verschleiß oder Beschädigung an den Zahnrädern. Beim 3D Druck hat man leider immer solche Toleranzen. Daher bin ich bei der Version MK3S wieder zu der altbewährten Stirnradverzahnung übergegangen. Einfach, weil dann Drucktoleranzen keine große Rolle mehr spielen (Die Evolventen-Verzahnung macht dies möglich). Allerdings hat der MK3S auch etwas weniger Bedarf an Motorleistung, da die Extruder-Einheit überarbeitet wurde. Daher wäre es nicht die alleinige Lösung die Versionen MK2.5 und MK3 mit dem Getriebe des MK3S auszustatten. Ich sehe folgende Optionen:
- Die aufwendigste aber zielführenste Möglichkeit ist ein komplettes Upgrade auf die aktuellste Version des Extruders durch zu führen. Upgrade Kits sind nun hier dafür erhältlich. Damit sind dann auch mehr Material-Vielfalt und etwas höhere Produktionsgeschwindigkeiten möglich.
- Oft sind die Nutzer grundsätzlich mit der Funktion zu frieden, empfinden es jedoch als störend, dass sie von Zeit zu Zeit die Zahnräder wechseln müssen. Dann kann ein Getriebe aus Metall verwendet werden. Dazu sind 4 Senkkopfschrauben M5x16 sowie dieser Motor nötig.
- Wenn Sie nur Materialien verarbeiten, die wenig Motorleistung erfordern, können Sie dennoch das 3d gedruckte Getriebe vom MK3S verwenden. Sie können Sie es umrüsten, in dem Sie 4 Kugellager (Dünnringlager) der Größe 12x18x4 mm, sowie 4x Zylinderschraube M5x14, sowie 4 Gewindemuttern M5 und einen 100 XL Zahnriemen mit 10mm breite (Zahnriemen ist nur bei Version MK2.5 nötig) kaufen und die Bauteile GE-Teile (Gear) von der Version MK3S hier herunterladen und ausdrucken. Dann folgen Sie dieser Aufbauanleitung.
- In einigen Fällen reicht das ursprünglichen Getriebe von MK2.5 und MK3 aus, wurde aber z.B. sehr schnell auf einem Bambulab Drucker gedruckt. Durch die hohe Druckgeschwindigkeit entsteht eine schwache Schichthaftung. Wenn man die gleichen Bauteile deutlich langsamer druckt und z.B. ein PETG ohne Farbstoffe oder Zusatzstoffe (glasklar) druckt, reicht die Stabilität dann doch oftmals aus.
