07-3D Druckabfälle zu Granulat verarbeiten

Das Zerkleinern von 3D Druckabfall erfordert meist kraftvolle und teure Maschinen. Im folgenden möchte ich mehrere Möglichkeiten aufzeigen:

7.1 Die komfortabelste Lösung mit der besten Granulat-Qualität ist ein normaler Industrie-Shredder, auch Schneidmühle oder Granulator genannt. Solche Geräte besitzen im Idealfall verzahnte Schneidmesser und ein Wechselsieb, sodass man die Granulatgröße bestimmen kann. Jedoch wird das etwas mehr Geld in Anspruch nehmen und oft auch einen Starkstromanschluss erfordern.

7.2 Eine Open-Source Lösung für kraftvolle Schredder kommt aus der Precious-Plastic Bewegung. Im Online Basar können auch fertige Maschinen gekauft werden: https://bazar.preciousplastic.com. Aber auch diese Geräte sind nicht sehr günstig und oft nur für das Recycling in Spritzgießmaschinen und Plattenpressen geeignet.. UND ACHTUNG: In der Vergangenheit haben sich Probleme mit diesem Modell gezeigt. Diese Art von Shredder ist nicht für die benötigte Korngröße von unter 5mm vorgesehen und oft findet sich Metallabrieb im Mahlgut, weches dann die Düse des Extruders sehr schnell und oft verstopft.

7.3 Im kleinen Maßstab lässt sich auch eine sog. Beistellmühle oder Angussmühle verwenden. Hier ein Beispiel:

Diese Art von Mühlen gibt es hin und wieder günstig bei Kleinanzeigen oder Industrieversteigerungen. Diese Mühlen haben auch ein eingebautes Sieb. Der Nachteil dieser Mühlen ist, dass der Einlass recht klein ist und größere 3D Drucke vor zerkleinert werden müssen und ein Starkstrom-Anschluss ebenfalls nötig ist.

7.4 Eine Alternative zu diesen großen und teuren Maschinen kann die Zerkleinerung von 3D Druckteilen in einem Küchen-Mixer sein:

Erste Referenzen in diesem Bereich berichten Kunden von folgenden Geräten:
-Total Standmixer von Blendtec (Kaufpreis ca. 400€)
-Arendo Standmixer 2000 W inkl. Mixbehälter 2,0 L 32.000 U/min. (Kaufpreis ca. 55€)

Wichtig ist, dass diese Mixer einen kraftvollen Motor in Kombination mit abgestumpften Messern beistzen. Das schlägt den 3D Druckabfall relativ gleichmäßig klein, ohne es zu schneiden. Durch die kurze Laufzeit entsteht wenig Wärme. Das Material sollte man noch durch ein Sieb geben und kann es dann im Extruder verwenden. Getestete Materialien sind bisher aber nur PLA und PETG.

Günstige Küchenmixer mit scharfen Messern erfüllen aber nicht diesen Zweck. Die Leistung reicht nicht aus und durch Wärmeentwicklung kann das Material verschmelzen.

7.5 Ein weiterer günstiger Ansatz ist ein Walzenhäcksler:

Wichtig dabei ist, dass mein einen Häcksler mit langsam drehender Messerwalze verwendet. (Walzenhäcksler) Normale, schnelldrehende Messerhäcksler würden den Kunststoff verschmelzen. Ich habe allerdings festgestellt, dass sehr billige Geräte etwas Metallabrieb in das Mahlgut bringen, was das Material verfärben kann und den Schmelzefilter frühzeitig verstopfen lassen kann. Daher sollte man eher auf Geräte im Preisbereich von 200 bis 250 Euro zurückgreifen. Aber generell funktionieren diese Geräte recht gut, sie haben genug Kraft und können an einer normalen Steckdose betrieben werden. Hochwertige Walzenhäcksler sind auch recht leise. In der Größe der zu verarbeitenden Abfälle ist hier aber auch eine Grenze gesetzt. Große Teile müssen mit Hammer oder Säge vorzerkleinert werden. Erste Versuche waren allerdings sehr vielversprechend. Ich arbeite daran, in solche Geräte eine Art Siebträger einzubauen. dadurch wird das Material so lange im Kreis gedreht und zerkleinert, bis es durch das Sieb herausfallen kann. Das erzeugt verwendbares Mahlgut: