Wenn nichts aus der Düse, aber der Motor läuft und der Trichter mit Granulat gefüllt ist, prüfen Sie bitte folgende Punkte:
1. Die Korngröße ist das häufigste Problem. Vor allem bei Mahlgut. Wie im Material-Leitfaden beschieben, entstehen manchmal dünne, flache und längliche Teilchen, wenn man 3D-Druck-Teile schreddert. Die rutschen zwar durch ein Sieb, da sie so schmal sind.
Dadurch, dass diese aber deutlich länger als 5mm sind, können diese die Einzugszone des Extruders kurzzeitig oder vollständig blockieren, da die Teilchen an dieser Stelle im Kreis drehen und nicht direkt in die Extruderschnecke fallen. Ich vermute, dass diese Teilchen weniger entstehen, wenn das zu recyclende Druckteil sehr stabil gedruckt ist, mit viel Wandlinien und dichter Waben-Form des Infills. Ggf. ein feineres Sieb verwenden und das Mahlgut immer gut durchsieben, bevor es in den Trichter des Extruders gegeben wird.
2. Aber nicht nur bei Mahlgut, sondern auch bei Pellets kann die Korngröße Probleme bereiten. Daher müssen auch Pellets gesiebt werden, wenn ein zu großes Korn vorhanden ist, wird die Einzugszone blockiert. Siehe Material Leitfaden. Ich habe es schon selbst erlebt, dass das Material tagelang gut läuft und dann ein Granulatkorn auftaucht, welches wesentlich größer als 5mm ist:
3. Die Extruderschnecke hat in der Einzugszone Anhaftungen. Das kann nach langem Gebrauch oder bei häufigem Materialwechsel vorkommen. Auch wenn die Verarbeitungstemperatur für das entsprechende Material zu hoch ist, kann es zu diesen Anhaftungen kommen. Dann muss die Extruderschnecke gereinigt werden. Siehe Kapitel 12 in der Bedienungsanleitung.
4. Es gibt Materialien, die sehr runde, glatte und spröde Granulatkörner haben (Wie z.B. mit Fasern gefüllte Kunststoffe). Diese gleiten sehr gut über die Rillen im Extruder-Rohr und werden daher langsamer gefördert. Es kann auch zu Abrieb kommen, welcher die Rillen im Rohr zusetzt. Das kann auch gleichzeitig dazu führen, dass Anhaftungen in der Einzugszone des Rohres entstehen und der Materialfluss blockiert wird. In diesem Fall müssen die Rillen im Rohr ggf. nachbearbeitet werden oder größer gefeilt werden, sodass mehr reibung in der EInzugszone entsteht und die Rillen sich selbst reinigen. Aber Achtung, das kann zu negativen Effekten bei der Verarbeitung von anderen Materialien führen.
5. Schmelzefilter prüfen, ob verstopf, verformt oder zur Düsenspitze gedrückt. Dann Schelzefilter einern. Siehe Kapitel 13 in der Bedienungsanleitung.
6. In seltenen Fällen hat sich das Druckteil ED-A-coupler verformt, welches die Extruderschnecke mit dem Motor verbindet. Das führt dazu, dass sich der Motor zwar dreht aber die Extruderschnecke nicht. In diesem Fall drucken Sie das Bauteil neu (in PETG oder ABS mit mindestens 8 Wandlinien und 80% infill).